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Drei neue Stolpersteine für Zeil a.Main


Frieda und Max Goldmann

Die Stolpersteine erinnern an das Ehepaar Frieda und Max Goldmann. Über rund 100 Jahre führte ihre Familie eine koschere Metzgerei in der Langen Gasse 1. Unter dem Terror des NS-Regimes verarmten sie zunehmend und mussten ihr Anwesen 1940 verkaufen. Kurz darauf verstarb Max Goldmann. Seine Frau Frieda wurde 1942 in ein Vernichtungslager in Ostpolen deportiert und ermordet.

Alfred Silbermann

Ein weiterer Stolperstein erinnert an Alfred Silbermann, einen Viehhändler aus der Speiersgasse 10 – im Volksmund „Judenhof“ genannt. Während mehrere Angehörige in die USA fliehen konnten, blieb Alfred in Deutschland. Vermutlich verhinderte seine schwere Behinderung – er hatte bei einem Unglück beide Beine verloren – die Ausreise. Am 10. September wurde er über Theresienstadt nach Auschwitz deportiert und dort ermordet.

Lebendige Erinnerungskultur

Mit der Verlegung der Stolpersteine erinnert die Stadt Zeil a.Main an diese Schicksale und setzt ein klares Zeichen für eine lebendige Erinnerungskultur. Die Opfer sollen nicht vergessen, sondern mitten in unserer Stadt sichtbar bleiben.

Was sind Stolpersteine?

Stolpersteine sind kleine, im Boden verlegte Messingtafeln. Sie tragen die Namen und Lebensdaten von Menschen, die während der NS-Zeit verfolgt, vertrieben oder ermordet wurden. Verlegt werden sie jeweils vor den letzten selbstgewählten Wohnhäusern der Opfer. Das Projekt des Künstlers Gunter Demnig gilt heute als größtes dezentrales Mahnmal der Welt.