Stadtgeschichte

Wechselvolle Geschichte

Viele Lebenswege seit der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahre 1018 können im heutigen Zeil nachgegangen werden, denn die Zeiler Geschichte ist umfassend aufgearbeitet. Darin fehlen auch die dunkelsten Kapitel wie die Zeit der Hexenverbrennungen nicht. Ein Besuch im Dokumentationszentrum „Hexenturm“  ist ebenso empfehlenswert wie eine Stadtführung oder ein Blick in die dreibändige Stadt-Chronik.

Nicht mehr als eine Ansammlung von Höfen war Zeil wohl zur Zeit der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 1018. Als Exklave des Hochstifts Bamberg entwickelte sich eine kleine Stadt, deren Bürger sich aus Ackerbau und Viehzucht, Obst- und Weinbau, aber auch aus der Verarbeitung des Mainsandsteins ernährte. Die Tradition der Steinhauer wird bis heute hochgehalten und Werke aus Zeiler Sandstein sind an vielen Gebäuden nicht nur in Deutschland zu bewundern.

Immer war Zeil, 1379 zur Stadt erhoben, aber auch den Machtkämpfen der beiden Hochstifte Würzburg und Bamberg ausgeliefert. Zwei Burgen und eine massive Stadtmauer mit vielen Türmen sicherten die strategisch so wichtige Stadt.

Heute ist Zeil eine lebendige Kleinstadt, in der sich Industrie, Handel und Handwerk, aber auch der Tourismus gut entwickelt haben. Die malerische Pracht der Fachwerkhäuser entfaltet sich vor allem am Marktplatz, den die Zeiler auch ihre „Gute Stube“ nennen. Er ist der unvergleichliche Rahmen für das Zeiler Weinfest am ersten August-Wochenende. Schmale Seitengassen, malerische Winkel und Reste der Stadtbefestigung vermitteln das Gefühl von Geborgenheit.

Besucher schätzen die freundliche Aufgeschlossenheit der Bevölkerung und die gepflegte Gastlichkeit. In der Stadt gibt es eine überregional bekannte Privatbrauerei und gemütliche Biergärten. An den Südhängen der Haßberge wächst zudem ein vorzüglicher Wein, der in behaglichen Lokalen direkt vom Erzeuger kredenzt wird.

Die Zeiler sind stolz darauf, dass in ihren Mauern Abt Alberich Degen geboren wurde, der die Silvanerrebe nach Franken brachte. Sie haben ihm in den Weinbergen ein Denkmal gesetzt und 1995 den Abt-Degen-Steig eröffnet, einen sehr beliebten Wanderweg mitten durch die Weinberge mit herrlichen Ausblicken. Zeils berühmter Sohn ist auch der Namensgeber für das „Abt-Degen-Weintal“.