Entwicklung der Einwohnerzahlen
Die Stadt Zeil a.Main zählt aktuell rund 5.600 Einwohner. Während die Gesamtbevölkerung in den letzten Jahren weitgehend stabil geblieben ist, zeigen sich deutliche Veränderungen in der Altersstruktur. Die Zahl der unter 6-Jährigen ist im Vergleich zum Vorjahr bei 360 stabil, während die Gruppe der über 65-Jährigen inzwischen rund 1.500 Personen umfasst – und anhaltend deutlich steigt. Diese Entwicklung stellt die Stadt vor Herausforderungen, insbesondere im Bereich der sozialen Infrastruktur und der Daseinsvorsorge für ältere Bürger.
Gebührenentwicklung
Die Gebühren für Wasser, Abwasser und Müllentsorgung blieben in den vergangenen Jahren weitgehend stabil. Aufgrund dringend erforderlicher Kanalsanierungen, in diesem Jahr in den Grabengärten, wird jedoch eine Anpassung notwendig werden, deren genaue Ausgestaltung noch offen ist. Auch im Bereich der Müllentsorgung ist mit steigenden Kosten zu rechnen, da die Stadt nach der Kündigung des bisherigen Dienstleisters eine Neuausschreibung vornehmen muss.
Wichtigste Einnahmequellen
Die Stadt Zeil a. Main finanziert sich hauptsächlich aus drei großen Einnahmequellen. Die Gewerbesteuer trägt mit rund 1,8 Millionen Euro jährlich einen erheblichen Teil zum Haushalt bei. Hinzu kommt der kommunale Anteil an der Einkommensteuer, der sich auf etwa 3,5 Millionen Euro beläuft. Eine weitere wichtige Einnahmequelle sind die staatlichen Schlüsselzuweisungen, die aktuell rund 2,5 Millionen Euro betragen. Diese Mittel sind essenziell für die Deckung laufender Kosten und die Umsetzung von Projekten.
Größte Ausgabenposten
Der größte Ausgabenposten sind die Personalkosten, die rund 3 Millionen Euro ausmachen. Gefolgt von der Kreisumlage mit rund 3,4 Millionen Euro und verschiedenen Pflichtaufgaben (Straßen- und Gebäudeunterhalt, Kindergärten, Schule etc.). Alleine in den Bereichen Bildung und Kinderbetreuung hat die Stadt einen Eigenanteil von rund 1,5 Millionen Euro zu tragen, um den Bedarf an Kitaplätzen und Schulangeboten sicherzustellen – im Vergleich zu 2010 hat sich der Eigenanteil verdoppelt, weil die staatliche Förderung nicht im gleichen Rahmen steigt wie die anfallenden Kosten. Die Tendenz wird weiter steigen und die Kommunen vor große finanzielle Herausforderungen stellen.
Entwicklung der Schulden
Positiv: Seit 2016 hat sich die Schuldenlage der Stadt Zeil a.Main kontinuierlich verbessert. Während der Schuldenstand damals noch bei rund 8,1 Millionen Euro lag, konnte er durch eine konsequente Haushaltsdisziplin und den bewussten Verzicht auf neue Kreditaufnahmen deutlich reduziert werden. Zum Jahresende liegt er voraussichtlich bei rund 2,9 Millionen Euro. Wesentlichen Anteil an dieser positiven Entwicklung hatten die Stabilisierungshilfen des Freistaats Bayern sowie der strikte Sparkurs von Stadtrat und Verwaltung.
Geplante Investitionen 2025
Die Stadtverwaltung hat für das kommende Jahr mehrere wichtige Projekte geplant:
- Bau eines Radwegs in Krum zur Verbesserung der Mobilität
- Beginn der barrierefreien Innenstadtgestaltung für eine bessere Zugänglichkeit
- Mittelschule: Sanierung Eingangstreppe und Fußboden in der Mensa und Pausenhofgestaltung
- Sanierung der Brücke und Fahrbahn am Stadtsee
- Erwerb eines neuen Feuerwehrfahrzeugs (TLF 3000) für den Katastrophenschutz
- Erneuerung der Brücke in Krum
- Sanierung des Kreuzweges
- Kanalsanierung in mehreren Stadtbereichen zur Sicherstellung der Infrastruktur
Bürgerfragen: Schwerpunkt Verkehr in den Stadtteilen
Das Thema Verkehr spielte überall eine zentrale Rolle. Hier beispielhaft drei Lösungen.
Bischofsheim: Eine verdeckte Geschwindigkeitsmessung wird im Frühjahr installiert, um das Problem hoher Geschwindigkeiten aus Richtung Dörflis zu erfassen.
Schmachtenberg: Eine erneute Geschwindigkeitsmessung erfolgt im April/Mai, zudem wird das Tempo-30-Limit durch Markierungen auf der Fahrbahn deutlicher sichtbar gemacht.
Ziegelanger: Nachdem die feste Installation der Verkehrsinsel nun erfolgt ist, werden im Frühjahr noch Markierungsarbeiten durchgeführt. Darüber hinaus wurden weitere verschiedene Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung diskutiert, die geprüft werden.
Bürgermeister Thomas Stadelmann betonte, dass die Stadtverwaltung die Anliegen der Bürger ernst nimmt und gemeinsam mit ihnen nach sinnvollen Lösungen sucht. Die Bürgerversammlung zeigte einmal mehr, wie wichtig der direkte Austausch zwischen Stadt und Bürgern ist.